SPD wünscht Kampagne zur Einbürgerung

Mit einer Einbürgerungskampagne soll der Kreis Gütersloh mehr Menschen aus dem Ausland, die in der Region leben, dazu bewegen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Das fordert die SPD-Fraktion im Kreistag.
Presseartikel aus „Die Glocke“ vom 27.Januar 2021
Redakteur: Dominik Lange

Kritik an Landrat Adenauer

Darin moniert die SPD den Stellenwert des Integrationszentrums und kritisiert Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU). Die Einrichtung habe in den vergangenen Jahren zu sehr im Schatten gestanden, meint der SPD-Kreisvorsitzende Thorsten Klute, der von 2013 bis 2017 als Staatssekretär für Integration in der Landesregierung tätig gewesen ist. „Trotz Vollfinanzierung durch das Land fiel der Kreis immer wieder dadurch auf, auf Personalstellen zu verzichten und Möglichkeiten ungenutzt zu lassen“, sagt er. Damit müsse nun Schluss sein.

Im Antrag heißt es: „Die Begründung des Landrats für den Verzicht auf die Möglichkeit, mit Landesfinanzierung zusätzliche Personalressourcen für die Einbürgerungen zu schaffen, weil es keinen Arbeitsrückstand bei Einbürgerungsanträgen gibt, vermag nicht zu überzeugen.“

SPD: „Kreis ist seit Jahrzehnten ein Einwanderungskreis“

Die Wahrheit sei, dass der Kreis bisher nie für Einbürgerungen geworben habe, behaupten die Sozialdemokraten. Dabei sei in Fachkreisen unbestritten, wie wichtig Einbürgerungen und damit einhergehende vollständige Rechtsgleichheiten und Teilhabe-Chancen der Betroffenen für den Integrationsprozess seien. Die SPD bezeichnet den Kreis Gütersloh in ihrem Antrag als „Einwanderungskreis seit Jahrzehnten“.

Weike: „Es ist Zeit, das anzuerkennen“

Stärker als andere Landkreise in Westfalen-Lippe sei seine Entwicklung von Einwanderung geprägt und vorangebracht worden. „Niemals wären unsere Firmen das, was sie heute sind, wenn nicht die vielen Menschen aus verschiedenen Ecken der Welt gekommen wären, um am Erfolgsmodell Kreis Gütersloh mitzuarbeiten. Es ist Zeit, das anzuerkennen“, wird die SPD-Fraktionsvorsitzende Marion Weike in einem Begleitschreiben zum Antrag zitiert.

Kreis soll „Leuchtturm der landesweiten Integrationspolitik“ werden

Der Kreis soll „ein Leuchtturm der landesweiten Integrationspolitik“ werden. Fritz Spratte, Sprecher der Sozialdemokraten im Sozialausschuss, ergänzt: „Der Kreis Gütersloh könnte sich zum Beispiel vornehmen, in den kommenden drei Jahren 50 Prozent seines Einbürgerungspotenzials in der Bevölkerung zu heben.“

Antrag im Ausschuss Bildung, Kultur und Sport am 28.01.2021, im Ausschuss Wirtschaft, Digitales, Finanzen und Rechnungsprüfung am 17.02.2021, im Kreisausschuss und im Kreistag zur rechtlichen Verstetigung der Integration und Einbürgerungskampagne